Mittwoch, 29. Dezember 2010

Neues vom Kormoran - dem Vogel des Jahres 2010

Massive Kormoraneinflüge am Hochrhein bedrohen den aufwändig wieder aufgebauten Äschenbestand:
Seit eingien Wochen verzeichnen wir täglich einen massiven Kormoraneinflug am Hochrhein. Neben diversen kleinen Kormorangruppen, kriegen wir täglich Besuch von mindestens einem 100er und einem Schwarm mit ca. 250 Kormoranen.

Die kalten Temperaturen der letzten Wochen treiben die Vögel an unsere Flussabschnitte und sie sind hungrig und clever! Trotz höchster Alarmstufe der Kormoranwache (2 aktive Patroulienboote mit Jägern und diversen Kormoranwächtern auf den einzelnen Vereinswassern) gelingt es den Vögeln leider immer wieder zu landen und zu jagen. Insbesonders die Randzeiten, beim Einbruch der Dämmerung sind unsere Fischbestände akut bedroht, weil die Kormorane dann oft nicht bemerkt werden.
Das zweite Bild entstand, nachdem ein Fischerboot einen grossen Schwarm aufgescheucht hatte.

Zahlreiche, durch Schnabelhiebe verendete grosse Äschen (ü40cm) trieben den Rhein hinunter... Wie lange hält der noch fragile Äschenbestand dieser enormen Kormoran-Belastung noch stand?


Die massiven Kormoraneinflüge bedrohen den mit viel Herzblut und Fronstunden aufgbauten Äschenbestand aufs neue! Wie lange können wir die Äsche, trotz gigantischem, ehrenamtlichen Aufwand für die Kormoranwache noch beschützen? Wann wird diese Arbeit endlich auch von den "Kormoranfreunden" anerkannt und gewürdigt?

Die Situation ist sehr ernst am Hochrhein! Wir brauchen jede verfügbare Unterstützung bei der Kormoranwache, wollen wir den Äschenbestand im Rhein nicht frühzeitig abschreiben!

ein emotional betroffener, aber trotz allem kämpferischer Fischbiologe
Samuel Gründler, Dezember 2010

5 Kommentare:

Marco Reisen hat gesagt…

Hallo Michael,

Es tut weh solche Fotos zu sehen.
Da kommt einem das Kotzen um es auf gut Deutsch zu sagen.

Trotsdem einen Frohes neues Jahr und TL für 2011

Marco Reisen

Daniel hat gesagt…

Hallo Michael, kann ich den Post auch auf meinem Blog www.angelzeit.com veröffentlichen?
Ich denke, dass das zumindest ein kleiner Beitrag wäre die Problematik zu verbreiten.
Gruß Daniel

Michael Rebholz hat gesagt…

Hi Marco,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Geb dir voll recht. Schade, dass sich andere die sonst auch immer was zu sagen haben mal wieder überhaupt nicht äussern.

Hi Daniel,
Von mir aus gerne; bin unbedingt dafür die Problematik zu verbreiten.
Den Post hat allerdings Sämi geschrieben, daher müsstest du ihn auch zwecks der Veröffentlichung fragen. Einfach eine kurze email an mich: rebholz (at) gmx.net und dann leite ich dir den Kontakt weiter. Danke dass du fragst.

Olli hat gesagt…

Mal abseits des eigentlichen Themas: geht es hier tatsächlich um den HOCHrhein (Rheinabschnitt zwischen Basel und Stein-CH) oder doch eher um den OBERrhein (zwischen Basel und Bingen)? Ich habe Euch im Verdacht, dass ihr das etwas durcheinander werft und mahne zur Nutzung der korrekten geographischen Bezeichnungen ;-)
Ist diesen Winter wirklich schlimm, wir haben sogar Kormorane weit oben im Wehra-Tal, wo die eigentlich noch nie vorher waren. Es geht da aber um Sichtungen von 1-2 Vögeln. An unserem Stausee (Wehratal-Stausee) sitzen jetzt auch immer 3-4 Vögel als Dauergast.
Wir hatten aber in den Vorjahren immer guten Erfolg durch Vergrämungsabschuss, die Jagdpächter sind auch alle hilfsbereit.
Aber trotzdem... Bin mal gespannt, bis wir oben in Todtmoos die ersten Kormorane sehen...

Fischzucht Müller hat gesagt…

Schön geschriebener Beitrag mit aussagekräftigen Fotos.Ich habe sofort einen Link hierher auf unserer Kormoran Unterseite gesetzt.