Oft hört man von gestandenen Fliegenfischern: „ Übe lieber nicht alleine, da schleichen sich nur Fehler ein.“ oder „ohne Wurfkurs kann man das Werfen nicht lernen“
Meiner Meinung nach ist alleine üben der einzige Weg das Fliegenwerfen zu lernen. Nur so kann man einen eigenen Stil entwickeln. Dazu muss man allerdings die Wurfmechanik und einige Grundsätzliche Prinzipien beachten.
Hier kann das Internet, Lehrvideos und Bücher zurate gezogen werden. So habe ich mir Fliegenwerfen beigebracht. Es war ein langer, steiniger Weg. Retrospektive betrachtet muss ich allerdings sagen, dass mir ein guter Wurflehrer von Zeit zu Zeit viel hätte helfen können. Sowohl den Wurfstil zu verbessern als auch eine Unmenge Zeit zu sparen.
Fakt ist:
Mit einem Kurs oder gelegentlichem Wurfunterricht ist es nicht getan.
Fakt ist:
Eine Fliege zu präsentieren ist Feinmotorik und Konzentration auf höchstem Niveau. Je öfter man es tut, desto besser gelingen die Würfe. Die Abläufe brennen sich ins Hirn ein. Es ist ein bisschen wie Autofahren: Am Anfang ist alles heftig viel….. Schalten Kuppeln, Schulterblick, Blinken, Bremsen…aber nach einer Weile geht’s wie von selber (und man kann sogar nebenher noch telefonieren und am Autoradio rumspielen; ähm don’t try this at Home.)
Fakt ist:
Der Anfänger (und auch der Fortgeschrittene) hat fortlaufend eine Fülle von Dingen zu beachten: Stand, Rutenhaltung, Beschleunigung, Stop, Timing, Rutenweg, Handgelenk, Ellenbogen zacki zacki und das war nur die eine Hand…Um hier Fortschritte zu erzielen ist es jeweils wichtig sich erst auf ein oder höchstens zwei Dinge zu konzentrieren und wenn die sitzen andere Herausforderungen hinzu zu ziehen. Step by Step.
Fakt ist:
Beim Üben werden sich auch gewisse Fehler einschleichen. Wenn dies geschieht: Ganz wichtig! Nicht den gleichen Schrott fortgesetzt wiederholen sondern irgendwas verändern. Bewusst etwas anders machen. Glaubt mir, es wird dann besser, auch wenn’s zwischendrin mal grottenschlecht wird. Mit der Zeit bekommt man die Kontrolle über die Schnurschlaufe, ein äußerst wichtiges Instrument beim Werfen. Ebenso muss man genau beobachten wie ein eventuell verunglückter Wurf aussieht, analysieren wo das Problem im Bewegungsablauf herkommt und versuchen es abzustellen. Wie ich am eigenen Leib erfahren habe, kann hier jemand der einen Wurf analysieren und Tipps geben kann ihn zu verbessern sehr wertvolle Dienste leisten. Gut ist auch eine Videoaufzeichnung von sich selber zu machen um Fehler zu finden oder mit einem Fishingspezl zu Üben um sich gegenseitig zu helfen (zB. Rückwurfbeobachtung, Timing, usw).
Fakt ist:
Die meisten Werfer (mich eingeschlossen) brauchen zu viel Kraft. Es ist unglaublich wie wenig Kraft für die allerbesten Würfe notwendig ist, auch für die Distanzwürfe. Der Schlüssel liegt einzig und allein in der Rutenführung (Progressive Beschleunigung, Stop, Weg der Rutenspitze bei geladener Rute).
Fakt ist:
Die meisten Werfer (mich eingeschlossen) halten die Rute zu fest. Eine lockere Haltung der Rute ist ermüdungsfrei und ermöglicht ein viel besseres Gefühl für das Aufladen der Rute. Nur beim Stop geht die Hand kurz zu und gleich wieder auf. Beschwerden wie Sehnenscheiden und lahme Muskeln kommen in der Regel von einer zu festen Rutenhaltung.
Fakt ist:
„Du wirst nie auslernen, bis du nicht mehr zum Wasser gehen kannst“ hat anscheinend mal jemand gesagt, is leider nicht von mir. Er könnte Recht haben. Aber man muss auch lernen wollen, offen sein für neue Ideen, nicht immer den gleichen Schrott machen, der unter Umständen zwar gut genug ist aber noch lange nicht das non plus ultra .
Fakt ist:
Wer besser wirft wird seine Chancen drastisch erhöhen um mehr und bessere Fishe zu fangen. Der gute Werfer wird sich wohler und sicherer am Wasser fühlen und weniger kostbare Angelzeit mit vergriessgnaddelten Vorfächern und aufgehängten Fliegen verbringen. Er kann sich besser auf den Fish konzentrieren.
Tausend Gründe mehr zu üben…aber das wichtigste ist den Spass dabei nicht zuvergessen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen