Montag, 24. August 2009

Lappland 2009 Teil 2

Unsere weitere Reise führte uns zu den Saiblingsseen Lapplands. Als wir nach einer
Nacht und dem Frühstück an der Strasse gerade in die Tundra aufbrechen
wollen, klopft es an der Scheibe.
Zwei Fahrradfahrer ( CH-dütsch: Velofahrer“) aus Schaffhausen und Zürich
sagen mal eben so :„Hallo“! Was geht?“

Die Jungs sind mit dem Velo aus der Schweiz durch Russland und was weiß
ich wo vorbei auf dem Weg zum Nordkap
. Einer von ihnen hat neben
unzähligen Taschen


auch eine miserable Spinnrute an Bord. Gion und Dani
berichten, dass sie noch nie einen Fisch gefangen hätten, obwohl sie es
überall mal so kurz probiert haben. Dann wird die gravad Lachshälfte von
Stefans Grils ausgepackt und an Ort und Stelle mit den Velofahrern
verhaftet.


Ein ausgezeichneter Tundra Snack.

Als wir berichten, dass wir gerade zum Fishen aufbrechen, sagen die
Jungs kurzerhand: „Wir kommen mit!““.

Ich also mit 4 Schweizern frischauf in die Tundra. Mit meinen
blasenpflasterbewehrten Fersen geht anfangs alles recht gut. Nach einer
dreiviertel Stunde melden sich meine Achillesfersen wieder und schwellen
allmählich zu einem Feuerwerk an.
Nach einer weiteren dreiviertel Stunde, am Basislager angekommen, zeigt
sich dann, dass sich diese kleinen Scheißer von Blasenpflaster einfach
so abgelöst haben und jetzt als Würstchen am Knöchel hängen.
Aber wir sind ja schließlich nicht wegen den Blasen da, sondern zum
Fishen. Also kurz die Zelte aufgestellt, rein in die Wathosen und zum
kleineren der zwei Seen, zwischen denen wir uns installiert haben. Der
Bachauslauf bringt nur 1- 2 kleine und kleinste Saiblinge, die
erstaunlich große Köder nehmen.
Nach einen Ortswechsel an die dem Wind zugewandte Seeseite an einer
Steilkante fängt einer der Velofahrer nach dem zweiten Wurf mit seiner
vom Guide geliehenen Spinnrute einen wunderschönen 50er Saibling! O-Ton
Samuel: „Eine Uhuaramaschine!““.

Wir fishen voll motiviert weiter, der andere Velofahrer verliert noch so
einen Fish kurz darauf. Der starke Tundrawind macht uns schwer zu
schaffen. Wir werfen uns einen ab, pickeln uns den Wolf, schwingen bis
der Arzt kommt, wedeln wie die Slalomfahrer. Ich umrunde noch den See
und fishe überall mal ein bisschen, Als ich dann fast am Ende meiner
Kräfte und fast um den See rum bin, zack, ein heftiger Biss, das Vorfach
reißt an der Fliege ab. Uff.


Ich kann nicht mehr. Ab ins Zelt, ein bisschen pennen bevor die
Mittagssonne wieder aufs Zelt brennt.

Die anderen haben ebenfalls keine Fänge mehr zu vermelden als ich
aufstehe. Der Ghillie ist schon wieder weiter in die
Tundra zu einem weiteren See aufgebrochen. Einer der Velofahrer hat ihn begleitet.
Stefan und ich beschließen, frustriert ob des anhaltenden Windes und der
wenig erträglichen Fischerei, einen der Seen näher an der Strasse zu
befishen, an dem wir ein Boot liegen sahen. Für uns ein eindeutiges Indiz
für fishereiliche Aktivität und somit einen Versuch wert. Und
tatsächlich, der Wind schwächt ab. Ich sitze mit Stefan auf einem Hügel
und vereinzelt zeigen sich Stiege. Wir machen die Ruten fertig und
schleichen zum See. Die Fishe sind verdammt weit draußen. Jetzt cool
bleiben. Ich ziehe ordentlich Schnur von der Rolle, lege sie so, dass
sie sich nicht in der lästigen Beerkrautvegetation der Tundra verheddern
kann und warte, bis ein Fish in Wurfweite steigt. Da ein Stieg, der Fish
zieht uferparallel durch, und ich knalle ihm meine 12er CDC und Reh vor
den Latz. Er nimmt die Fliege und ich kann einen 30er Saibling landen.
Kein Riese, aber immerhin wenigstens mal ein Fish. Als ich gerade noch
einen ähnlich großen Fish auf die gleiche Tour verhafte, treffen Samuel
und die zwei Velofahrer ein.
An irgendeinem See hat Samuel, der Fuchs, dann doch noch gute
Saiblingsfisherei gefunden und die Filets von 4 Saiblingen der 40 er
Klasse bereits eingetütet im Gepäck. Respekt.

Wahnsinn. Die Velofahrer verabschieden sich (hier ihr Bericht) und wir fahren ein Stück
weiter südlich, um jetzt auf Forellen, Äschen, Hecht und Barsch zu
fishen. Unterwegs halten wir noch an einem See, der vor Stiegen nur so
kocht.

Stefan springt wie immer voll motiviert aus dem Auto, steckt eine Rute
zusammen, steigt über den Rentierzaun und fängt eine Bachforelle. Sam
und ich tun es ihm nach und fangen auch. Ausschließlich kleine und
schlanke Fishe, alles Bachforellen, keine davon wesentlich über 30 cm.
Dieser See scheint von Forellen verbuttet zu sein. Nach einem starken
Stündchen fahren wir weiter zu irgendeinem anderen See mit Fluss oder zu
einem Fluss mit See. Stefan ist ein Hechtspezi und will mir diese
bisher eher unbekannte Fisherei näher bringen und schmackhaft machen.
Der Guide verspricht 100% Chancen auf Hecht in den nächsten Tagen.
Wir sind gespannt und bleiben es bis zum nächsten Teil der Lappland
Episode hier auf Rutenschwinger.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Harte Arbeit, Bericht und Fischerei, glaube ich Reise nächstes mal wieder nach Alberta Canada LOL

Dani hat gesagt…

Krasse Sache ihr Fischer!! Nochmals vielen Dank für den suuuper Lachs! Wohl etwas vom besten, was ich je gegessen habe!!!