Sonntag, 31. Mai 2009

Schweden für Krummrutenfanatiker

Im Dezember letzten Jahres beschlossen vier Krummrutenfanatiker aus der Gruppe der Fischdiebe den Seen von Hökensås in Schweden mal wieder einen Besuch abzustatten.


Bei den Seen von Hökensås handelt es sich um so eine Art "Edel - Put and Take" in tollster Umgebung. Schöne, große Fische die in diesen recht großen, kalten Seen unheimlich tolle Drills abliefern. Das richtige also für Krummrutenfanatiker,

Die Kalkulation zeigte, dass der Trip für jeden ca. 550 € kosten sollte. Darin inbegriffen Flug, Mietauto, Hütte, Essen, Sprit und Angelkarten - das sollte finanzierbar sein!

Also buchten wir einen Flug mit einem Billigflieger von Frankfurt Hahn nach Göteborg und von dort waren es noch ca. 200 km bis zum Ziel. Hökensas liegt in der Nähe des Sees Vättern ca. 40 km nördlich von Jönköping auf der Westseite des Sees. Das veröffentlichen einer gekidnappten Karte unterlasse ich an dieser Stelle :-((

Mitte Mai war es dann endlich soweit und der Flieger transportierte uns in knapp 2 Stunden nach Schweden!

Allein die amschließende Anfahrt durch das abendliche Südschweden war ein Genuss. Wir haben zwei Elche gesehen.

Unterwegs Proviant-Einkauf. Trotz großer schwedischer Luxuskarosse ein Platzproblem.

Irgendwie ging das Zeug dann trotzdem ins Auto, dazu mussten wir aber gleich einen Teil des Biervorrats vernichten.

Endlich sind wir dann an unserem Häuschen auf einem Bauernhof angekommen.

Die Seen werden von Hökensas Sportfiske betreut und dazu gehört ein Angelladen in dem auch die Karten verkauft werden. Die Leute von dem Angelladen sind supernett und haben immer gute Angeltips.


Endlich waren wir am Wasser. Der Kerl aus dem Angelladen hatte uns den Enesjön empfohlen. Dort versuchten wir es nach seinem Rat mit Nymphen von Eintagsfliegen und Damsels.

Bei Gernot hat es zuerst geschnackelt.

Irgendeine kranke Regenbogen hat seine komische Fliege aus Kupferdrahtisolierung genommen. Danach gleich noch eine.


Insgesamt konnten wir an diesem ersten Angelgang sieben Rainis zwischen 40 und 50 cm fangen. Nachmittags waren wir noch an dem Nordvatten, wo wir auch noch 2 Forellen gefangen haben. Der erste Tag war also nicht schlecht. Nur Waldemar - der später auch Meister Yoda genannt werden sollte ging leer aus.


An diesem ersten Tag ergab sich auch unser Angelrhythmus. Frühtstück ab 6:30 Uhr, Angeln ab 8:30 Uhr bis 14.0o Uhr, dann Pause bis 17:00 Uhr und danach nochmal fischen bis nach 22:00 Uhr. Jeden Tag zwischen 10 und 12 Stunden - echt krank.

Am zweiten Tag ging es an den Strandgölen - dort sollte es besonders große Fische geben. Das stimmte, denn bereits nach 15 Minuten fing Frank eine Regenbogen 60+. Ein echtes Vieh.


So ein guter Beginn macht mich immer misstrauisch und richtig - auch diesmal konnten wir den ganzen Tag über nur vereinzelt Fische fangen. Waldemar machte einen Platz aus an dem wir die Forellen zu dutzenden beobachten konnten. Wir konnten uns das nur durch Laichaktivitäten erklären. Durch das kalte Wasser konnte es sein, dass hier die Regenbogner erst im Mai zur Laichreife gelangten und hier im See versuchten die Forellen wohl an einer der kiesigen Stellen zu laichen. Auf alle Fälle nahmen die Fische unsere Fliegen nicht und es zehrte schon an den Nerven, denn das waren sicher Fische mit 4-5 kg dabei. Schließlich konnte Waldemar seine erste Forelle in dem Urlaub fangen. Eine Regenbogen-Männchen von über 60 cm.



Aber so richtig begeistern konnten wir uns nicht für den Fang - irgendwie hatten wir den Eindruck der Fisch hätte die Fliege nur aus einem Reflex heraus genommen. Es war wie verhext - wir fanden keine Methode mit der wir gezielt Fische fangen konnten. Frank war zunächst der einzige mit Fischkontakt. Er hat noch eine kleinere Regenbognerin gefangen und nach seinen Angaben einen riesigen Nachläufer versemmelt.

Langsam wurde es Abend und ich war noch Schneider. Es war aber auch nichts zu machen.

Endlich legte sich am Abend der starke Wind und kurz danach fingen die Fische an zu steigen. Wir konnten zwar die Fische nicht mit Trockenfliegen fangen, aber angeworfene Ringe brachten regelmässig Erfolg. So konnte ich noch drei Forellen landen.

Die tolle Kappe hatte ich mir an dem Tag in einem schwedischen Trödelladen gekauft - endlich mal eine Mütze in meiner Größe 63 !! OK - vielleicht sollte ich das Tragen von Kappen ganz bleiben lassen!!

Mit dem Anwerfen von Ringen hatten wir eine ganz gute Methode gefunden um regelmässig zu fangen. Sobald die Fische anfingen zu steigen, konnten wir auch gezielt fangen. Die Zahl der Fänge entsprach dann auch in etwa den erzielten Wurfweiten und da hatte Waldemar eindeutig die Nase vorne. Eines Abends am Nordvatten fing er in kurzer Zeit 9 Rainis - mehr als jeder andere von uns. Zitat Frank "Heute hat Waldemar uns eine Lehrstunde erteilt !". Von da ab hieß Waldemar "Meister Yoda" - und die Fliegen waren mit ihm.


Abendstimmung am Prinsassjön:


Anfahrt zu "unserem" Bauernhof:

Kaffee her:

Fliegenauswahl:

Räucherfisch aus dem Kugelgrill:


Wir hatten eine tolle Zeit. An den Seen waren wir meistens unter uns - nur am Wochenende war etwas mehr los, aber auch da fanden wir ein Plätzchen wo keine andere Fischer waren.
Wir sahen Elche, Rehe, Kraniche, Prachttaucher, Schwarzhalstaucher, Auerhennen, einen Birkhahn, einen Fischadler mit Horst, verschiedene Gänsearten, Mittelsäger, Zwergsäger .....

Mittwochs unternahmen wir einen Angeltrip an den Fluss Tidan, welcher auch von "Hökensås Sportfiske" bewirtschaftet wird. Aber hier hatten wir zum ersten Mal den Eindruck von "Angelzirkus". Zuerst einmal waren auf einer Strecke von knapp 2 Kilometern rund ein dutzend Angler und dann war alles ausgetreten und machte einen überfischten Eindruck. Trotzdem konnten wir mit der Nymphe und Bissanzeiger stromauf einige Trutten fangen. Ich habe eine Zeit lang auf eine Regenbogen gefischt die ich gesehen hatte und dabei eine schöne 45er Bachforelle gefangen. Alles in allem ist der Tidan landschaftlich schön, aber die Fischerei in den Seen hat uns mehr begeistert.

Ach ja - ich denke es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich den größten Fisch des Angeltrips gefangen habe. Am Freitag Nachmittag konnte eine 66er Regenbogen nicht meinem grünen Zonker wiederstehen. Nachdem der Fisch gehakt war, ließ er sich ohne großen Widerstand herziehen. Als er mich dann gesehen hat ging der Tanz los. Mehrere Sprünge und Fluchten bis ins Backing. Schließlich wurde der Fisch von 2,9 kg entnommen und war am Samstag unser Abschiedsmahl.


Morgenidyll:


Der letzte Fisch des Tages:


Eine der wenigen Bachforellen:


Eine schöne Regenbogen:

Rute krumm:

Blanker Fisch:

Abschiedsstimmung am Nordvatten:


Wieder zuhause:

Mittwoch, 27. Mai 2009

Weekly Catch Report – Zebrafieber

Ich musste mal wieder raus. Neue Ufer waren angesagt. Wohin? Mal wieder an den Dous… Vor ca. 8 Jahren war ich mal dort gewesen und hatte nur mäßigen Erfolg. Jetzt war es an der Zeit es mal wieder zu versuchen.



Dieses legendäre Gewässer (u. a. erwähnt in ‚Charles Ritz’ - „erlebtes Fliegenfischen“) steht heutzutage in dem Ruf aufgrund des hohen Befischungsdruckes und wegen seinem klaren Wasser schier unfangbare Fishe zu beherbergen. Zudem trage die dort ansässigen Forellen echt sexy Zebrastreifen. Wie mir der Gründer des „Moulin du Plain“ übrigens glaubhaft versicherte hat unser Altmeister „Ritzencharly“ tatsächlich nie die Strecke der AAPMA franco-suisse am Doubs in Goumois befisht…

Denersten halbe Tag war ich allein. Viele Fishe gesehen, den ersten Fish am Doubs gefangen:
Einen Bitterling...fängt man ja auch nicht alle Tage.


Beim Abendsprung dann sogar noch 2 super Äschen gefangen und weitere Fishe verloren und Bisse vergeigt.





Tags darauf rückten Stefan


und Sam


aus der Schwyz

plus DJ „Schonmaß“ Nobbie


an um dieses Gewässer gemeinsam zu befishen.

Das erste Zebra geht auf Sam.


Gratulation. Hast ein dutzend Nymphen mit diesem Fang gewonnen.

Das klare Wasser ermöglicht uns Sichtfisherei vom feinsten.


Die Fishe sind in der Tat schwer zu fangen. Vor allem die Forellen scheinen auch hinten Augen zu haben. Eine falsche Bewegung und sie sind weg. Bewatet werden darf der Doubs hier erst ab dem 1. Juni.

Feine Vorfächer und kleine bis sehr kleine Nymphen waren nötig um Bisse zu bekommen, plus das A und O: eine perfekte „Dead Drift“ Präsentation.

Mittlerweile sind die Tage echt lang und eine ausgiebige Pause sowie ein kleines Mittags- Bubu haben uns dann wieder für den Abendsprung aufgerichtet.
Neben den echt schönen Äschen die wir verhaftet haben


konnte vor allen Stefan noch mal mit einem guten Zebra aufwarten.



Mehr Bildmaterial wird noch mit Freuden erwartet...



Fazit:
Landschaftlich: Toll (I love chalk); Fischbestand: gut (I fell in love with a Zebra); Fisherei: anspruchsvoll, eine echte Herausforderung für Sportsmänner, die auch mal einen Schneidertag wegstecken können.
Mir hat’s super gefallen. Nächstes WE gleich noch mal. Zebrafieber.

echt viehmäßig.

Ach, und Danke nochmal für den Hut.

Dienstag, 12. Mai 2009

Weekly Catch Report - Brillenkiller

Irgendwie hat der junge Hund


meine Polbrille zu fassen bekommen. Und die hat ihm wohl ziemlich geschmeckt.


Genau diese Brille (Vision 2BY4 medium in gelb; eine Überbrille für Brillenträger) war und ist sauschwer zu bekommen. Zu Was tun? Im Internet gegoogelt, rumtelefoniert, Brille bestellt…das dauert aber ewig und ich brauchte unbedingt eine Brille zum Fishen auf Sicht.

Also was tun? Die Lösung: Unsere französischen Nachbarn. Ich angerufen bei Joell Rueff (Passion Peche) in Neuf Brisach und mit meinem mäßigen französisch (er spricht auch Englisch und Deutsch, aber ich muss üben) das Problem dargelegt. Joell erkundigte sich zum Vorgängermodell und sagte: morgen Mittag hab ich eine von JMC (Mouche de Charette) da.


Jedenfalls am nächsten Mittag war die Brille da. Klasse; Rahmengrösse allerdings Large. Ein echter Gesichtsfernseher.

Desweiteren bin ich auf verschlungenen Wegen noch an eine andere Polbrille (Fitover Cocoon) mit gelben Gläsern und einem kleineren Rahmen geraten:


Also ab ans Wasser mit den zwei Sichthilfen zum Testfishen.


Ich fasse mich kurz:

Gelb ist nicht gleich gelb und auch in der Qualität der „Gläser“ scheint es mir große, qualitative Unterschiede zu geben.

Die Brille von JMC hat die Fitovers um Längen geschlagen. Fishen auf Sicht bedeutet immer das Wasser dort zu durchsuchen wo man eben gerade nicht so gut hineinsieht; also permanentes Schauen in den Grenzbereich zum Unsichtbaren.

Aus diesem Gernzbereich ist auch der da her:



Danke an Joell nach Neuf Brisach, der übrigens auch über eine sehr gut sortierte Fliegenbindeabteilung verfügt.


Sonntag, 10. Mai 2009

PRAWU

Es gab am ersten Mai doch Fragen zur PRAWU und ob das Ding was fängt. Und Sie hat es. Zum nachbinden im Zeitalter der feinen CDC hier mein Video und auf YouTube gibt es auch eins mit Sepp Prager einfach da die Suchfunktion benutzen (UrheberrechtsverletzungsgefahrdarumkeinLink).
Gruss und viel Spass beim binden.

Shop Tipp für Fliegenbinder

Hallo Leute Tipp an alle Fliegenbinder habe einen kleinen und feinen Internet Shop in UK entdeckt der sich lohnt. Feine Artikel, kein Porto, super Service und viele Sachen die ich sonst nicht oder selten finde. Wer schauen will http://www.flytyingboutique.com/index.html.
Vielleicht freut das ein paar Binder unter uns.

Grüsse
Markus

Mittwoch, 6. Mai 2009

Weekly Catch Report – Urheberrecht§verletz(t)erparty


Die Partygemeinde:


Grossen Sport habt ihr da mal wieder abgeliefert.


Vielen Dank für den Support jedweder Art. Danke auch an das Wetter oder den der es macht. Kommt doch mal wieder. Was auch immer du tust; des Pudels Kern und das wichtigste sind gute Freunde mit denen man alles teilen kann.


Für mich war es eine Ehre euch alle Willkommen zu heißen und mit euch zu Feiern und bald geht’s ja schon weiter…

LOVE 'n REHSPECK



Die Fishbuben:


Zur Fisherei an sich möchte ich mich diesmal kurz fassen: Jeder hat seinen Fish gefangen, wenn’s auch manchmal zäh war.


Absolut stark hat sich unser Mann aus Panama „ina dee negga valley“ geschlagen. Als Anfänger konnte er teilweise mehr auf die Schuppen legen als manch alter, ausgefuchster Hase.


Der Panama Man hatte natürlich auch Top Guides am Start; keine Frage. Fangen musste er die Fishe jedoch trotzdem selber. Kompliment.

Der stärkste Fish ging (mal wieder) aufs Konto von Mr. Wrister: eine 43 er Bachforelle. Wie hätts auch anders sein können.

Um Erfolg zu haben war es mal wieder nötig die Fliegen wirklich in der Tiefe anzubieten; nicht immer jedermanns Sache. Aber auch Trocken wurde schon vereinzelt gefangen.



Ganz nebenher war auch noch der Schlupf der Woche live zu Gast:






Und noch mal ein übermächtiges Dankeschön und Respekt raus an alle die mitgeholfen haben Rutenschwinger zu unterstützen oder dies noch tun wollen. Ein paar Urheberrecht§verletz(t)er-Aufkleber


(Special thanks to T.B. aka Argente Arbol) sind noch übrig. Wer also noch ein gutes Werk tun will und auch Aufkleber will, darf sich gerne bei mir melden.