Donnerstag, 28. August 2008

Schlupf der Woche - Indisches Springkraut

Diesmal geht es nicht um den Typ, der da im Gebüsch hockt, sondern um die violett blühenden, einjährigen Stauden, die wohl jeder Angler schon am Wasser gesehen hat. Massenhafte Ausbreitung entlang der Gewässer hat in den letzten Jahren zu grossflächigen Beständen des indischen Springkrautes geführt.



Mehr Info über diese Pflanze habe ich mir von hier ausgeliehen http://www.bachpaten-freiburg.de/ :

"Indisches Springkraut
Impatiens glandulifera
Royle
Systematik: Familie: Balsaminaceae (Springkrautgewächse)
Blüte: weiß – rosa – violett, kontinuierlich endständig Juni – Oktober / November (Frostbeginn)
Wuchshöhe: 50 – 250 cm

Standort: Keine besonderen Ansprüche an den Standort

Herkunft:Das Indische Springkraut wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als attraktive Zierpflanze aus dem Himalaya-Gebiet (Indien) eingeführt. Der „Sprung über den Gartenzaun“ geschah durch Samenflug oder Ausschwemmen der Samen mit Wasserläufen aus Gärten und Parkanlagen, durch die Entsorgung von Gartenabfällen in der freien Landschaft und durch direkte Aussaat als vermeintlich gute Herbsttracht durch Imker.

Verbreitung:Die Verbreitung erfolgt über Samen, die bis zu 7 m aus der Frucht herausgeschleudert werden und schwimmfähig sind, so dass sie über Fließgewässer weit verbreitet werden können.
Jede Pflanze produziert bis zu 2.000 Samen. Die Pflanze selbst ist nur einjährig, die Samen bleiben jedoch über 4 - 5 Jahre hinweg keimfähig.
Werden Pflanzen entlang von Fließgewässern durch Hochwasser zu Boden gedrückt, kann sich jeder Knoten bewurzeln und 4 bis 5 neue aufrechte blühfähige Triebe austreiben.
Das Indische Springkraut stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort.

Probleme / Gefahr:Das Indische Springkraut bildet wegen seiner hohen Samenproduktion schnell große, flächendeckende Bestände, in denen keine heimischen Pflanzenarten aufwachsen können. Da der nur faustgroße Wurzelballen nicht in der Lage ist, das Erdreich zu halten und zu festigen, besteht insbesondere an Gewässerufern Gefahr durch Instabilität der Böschungen und Erosion.
Durch das flächendeckende Auftreten verdrängt das Indische Springkraut die standortgerechte Vegetation, die eine natürliche Ufersicherung darstellt und Lebensraum für viele einheimische Tiere bietet. Es wird nur von wenigen unspezialisierten Insekten, darunter die Honigbiene und große Hummelarten, besucht. Allerdings sind Qualität und Menge von Pollen und Nektar nicht ausreichend, um Ertrag oder vollwertiges Futter (insbesondere als Herbsttracht) zu liefern.

Bekämpfung:Da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, reicht es aus, Samenproduktion und Samenverbreitung zu verhindern.
Dazu können die Pflanzen vor der Samenreife herausgerissen werden, was bei feuchtem Boden relativ leicht geht. Die Pflanzen müssen abgeräumt werden, da sie sonst unter feuchten Verhältnissen an jedem Stengelknoten neue Wurzeln bilden und wieder anwachsen können.
Bei größeren Beständen in der Ebene kann kurz vor der Blüte, aber auf jeden Fall vor der Samenreife gemäht werden. Befahrbare Flächen können außerdem gemulcht werden: die zerkleinerten Pflanzen müssen nicht abtransportiert werden.
Bei Uferböschungen ist die Maßnahme auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse abzustimmen. Auf jeden Fall sollte vermieden werden, die gemähten oder gemulchten Pflanzen im Böschungsbereich liegen zu lassen wegen der Gefahr der Eutrophierung (Überdüngung) des Gewässers.
Wichtig ist, dass die Maßnahmen möglichst spät, d.h. kurz vor der Blüte durchgeführt werden. Durch die Größe der Pflanzen werden die meisten dabei erfasst.
Die Bekämpfung muß in den folgenden nächsten Jahren wiederholt werden, da die im Boden reichlich vorhandenen Samen mehrere Jahre überdauern können.
Empfehlenswert ist die anschließende Aussaat von standortgerechten Pflanzen wie z.B. Mädesüß, Blutweiderich oder Gilbweiderich: sie bieten neben der Ufersicherung eine gute Herbsttracht für Bienen und viele andere heimische Insekten (insbesondere Wildbienen und Wildhummeln).
Da die Verbreitung der Springkraut-Samen mit dem Wasser über weite Entfernungen erfolgen kann, ist eine Bekämpfung der Ausbreitungsherde an den Oberläufen unbedingt notwendig."

Für Interessierte sei hier noch ein Link angeben:


Was tun? Von Menschen eingeschleppt findet das Kraut bei uns optimale Bedingungen für seine Verbreitung. Übrigens: Mit den Forellen in Neuseeland ist es genau das Gleiche. Sie wurden von den Engländern dort besetzt um eine gute Fisherei zu bekommen. Heute gibt es in den Neuseeländischen Flüssen dafür keine Fisharten mehr, die früher dort heimisch waren.

So ähnlich wird es der Vegetation entlang unserer Gewässer auch gehen. Das Springkraut wird sie mehr und mehr verdrängen.






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